Interview with the winners of the Marta Walter Prize

Musicologists Grégory Rauber and Severin Kolb are the winners of the Marta Walter Prize. The award will be presented at the SSM Study Day. Interview.

Ihrer Doktorarbeit wird der Marta-Walter-Preis verliehen. Können Sie Ihre Forschung kurz vorstellen?

Severin Kolb: Mit meiner Dissertation habe ich mir das Ziel gesetzt, die Wagner-Rezeption des in der Schweiz geborenen Komponisten Joachim Raff (1822-1882) aufzuarbeiten. Um seiner Schrift Die Wagnerfrage (1854), die im Zentrum meines Buchs steht, gerecht zu werden, habe ich verschiedene Ansätze kombiniert: Die Schwerpunkte auf der Erschliessung von Raffs Weimarer Lebenswelt sowie der ästhetischen und (geschichts-)philosophischen Hintergründe seiner Beschäftigung mit Wagner habe ich dem Zürcher Institut zu verdanken; die extensive Arbeit mit Quellen (Korrespondenz, Beiträge zum Musikschrifttum oder Exzerpte Raffs) und gewichtige digitale Anteile (Schriftenedition in TEI) erscheinen mir als Kolb'sche Ingredienz.

Grégory Rauber: Where does Guido d'Arezzo's seventh syllable of the solfeggio - B - come from, added to the hexachord (Ut re mi fa sol la)? To answer this question, I investigated the first occurrences of B in Flanders at the end of the 16th century, right up to its definitive introduction in France a hundred years later. Initially focusing on the corpus of printed treatises and methods on music, the subject revealed its full potential through the study of often unpublished manuscript documents, enabling us to measure the scope of the concerns of their issuers, from scientific, pedagogical and religious spheres.

 

Warum haben Sie sich für diesen Preis beworben?

SK: Die Arbeit ging mit dem Aufbau des Joachim-Raff-Archivs in Lachen einher, den ich als wissenschaftlicher Leiter mit viel Leidenschaft vorantreibe. Die Gewährleistung von hoher Qualität erhöht die Chancen, Mittel für weitere Projekte zu akquirieren - insbesondere wenn sie durch ein Güte-siegel wie den Martha-Walter-Preis validiert ist.

GR: It was the encouragement of two musicology professors, who were present at my defense, that made me decide to submit an application. Almost simultaneously, without consulting each other, they sent me the call for applications for the Marta-Walter 2024 Prize!

 

Wie haben Sie reagiert, als Sie von Ihrer Auszeichnung erfuhren? Was bedeutet eine solche Anerkennung?

SK: Dass meine Arbeit einen solchen Zuspruch erfährt, gibt mir das Gefühl des Ankommens. Die Anerkennung stärkt die Überzeugung, auf dem richtigen Weg zu sein.

GR: It's the kind of news that acts as an optimism and confidence booster that's always very welcome! To have the value of this work recognized by the SSM is an immense honor that I wish to share with all the people who made it possible, in particular my thesis supervisor Prof. C. Frei and my family.

 

Wie sehen Ihre derzeitigen und zukünftigen beruflichen Pläne aus?

SK: Eine Teilzeitstelle im DFG-Langfristvorhaben "Digitales Liszt Quellen- und Werkverzeichnis" an der SLUB Dresden ermöglicht es mir, meine digitalen Fähigkeiten gezielt auszubauen. Mein Ziel ist es, parallel dazu das Raff-Archiv über weitere Projektarbeiten zu etablieren und letzten Endes zu institutionalisieren. Und dabei nicht nur nicht zu verhungern, sondern auch Zeit für die Kultivierung weiterer Forschungsgebiete zu finden. Die Quadratur des Kreises?

GR: The projects are varied! I'm currently in charge of Open Research Data for the artistic fields of the HES-SO. At the same time, the UNIGE musicology unit has entrusted me with a teaching load for 2024-2025, and I'm trying to keep my activities as a chorister and mediator as varied as possible. I sincerely hope that this rich alliance between research, transmission and practice will continue in the future!

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